„Unser Team hat sich dafür entschieden, Podio als CRM-Tool zu nutzen, um interne Abstimmungsprozesse zu verschlanken.“
Beiträge
„Die digitale Arbeitsweise ermöglicht uns Teamarbeit trotz räumlicher Distanz. Dabei ist der Stand der Dinge für alle im Team sehr transparent.“
„Wo vorher viele parallele Ebenen notwendig waren, können Informationen nun über jede Ebene herausgefiltert und wieder zusammengeführt werden.“
In kaum einer Branche ist die Digitalisierung bereits so angekommen wie in der traditionell technik-affinen Landwirtschaft. Smart Farming ist bereits gängige Praxis auf zukunftsorientierten Betrieben: Roboter melken Kühe, füttern und misten. Sensoren erfassen die Nährstoffversorgung von Pflanzen, Erntemengen, die exakte Position von Maschinen auf dem Acker. Automatischer Kartierung, unterstützende Daten aus dem Web wie Wetter und Expertenmodelle und jetzt auch Angebot und Nachfrage in Lieferketten werden zu komplexen Steuerungen zusammengefügt, von der quadratmeter- und grammgenauen Ausbringmenge auf dem Feld bis zum Management auf Betriebsebene.
Automatisierung ist auch ein zentraler Aspekt von Podio – was kann Podio zum Thema Landwirtschaft 4.0 beitragen?
Die Möglichkeiten von Podio erscheinen unendlich, aber es fokussiert im Verhältnis zu den Landwirtschaft 4.0-Technologien stark den Menschen und die Kommunikation zwischen diesen. Landwirtschaft 4.0 ist aber vor allem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). IoT heißt a) eine Vielzahl von Sensoren, die in Echtzeit Daten produzieren, dann b) eine 100% robuste Datenverarbeitung / Logik nah am Objekt, ggf. unter Hinzuziehung von Daten aus dem Web, c) mehr die Mitteilung an als den Eingriff durch den Benutzer und schließlich d) die Steuerung von Stellmotoren und anderer Hardware. Die Bereiche a) und d) sind innerhalb Podios gar nicht vorgesehen, sondern nur z.B. über Integration z.B. von Octoblu möglich (https://octoblu.com/) – habe ich noch nicht benutzt, sieht aber durchaus potent aus.
Der Bereich b) ist mit JS-Kalkulationen und Globiflow im Prinzip auch innerhalb von Podio denkbar oder mit externen und per APi podifizierten Skripten (gängigerweise Python), aber fragt man sich schon, warum, wenn man selbst programmieren möchte, der Prozeß in der Cloud laufen muß und nicht z. B. direkt in einem schnuckeligen lokalen Raspberry Pi für 40 Euro direkt am Ort des Geschehens. Eine lokale Instanz braucht man ja eh, um rein elektrotechnisch an die Sensoren auf der In- und an die Stellglieder auf der Out-Seite zu kommen. Das funktioniert auch offline, bzw. die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ist unabhängig von der Netz-Zugriffsgeschwindigkeit und -Verfügbarkeit.
Allein bei Punkt c) ist Podio so richtig zu Hause, bei der Einbeziehung des Menschen. Aber auch hier zeigen sich große Nachteile einer generischen, d.h. für alle Arten von Einsatzzwecken gedachten Lösung wie Podio gegenüber dezidierten Benutzeroberflächen. Die Steuerung der Biogasanlage oder eines Melkroboters visualisiert die Anlage; die Werte stehen graphisch an der Stelle, wo sich in der Anlage auch das Ventil oder der Sensor befindet. Für den Bediener praktisch. Grafik und Dashboard ist nicht unbedingt das, wo Podio punktet. Keine frei konfigurierbaren Diagramme mit mehreren Graphen, auch mit Globiflow nicht.
Woraus aus meiner Sicht eher ein Schuh wird: die IoT-Systeme auf dezidierter und robuster Hardware direkt an der Hardware, auf dem Arbeitsplatzrechner und Smartphone die dezidierte App zu dem IoT-System, und ausgewählte Parameter mit Schnittstellen wie Octoblu oder per APi in Podio integriert, so daß Fragen wie „Wer steht jetzt auf und fährt zur Biogasanlage, um das verstopfte Rohr zu reinigen?“ oder „Welche Entladestelle ist gerade frei, so daß ich mit meinem Anhänger voll Weizen da hinfahren kann?“ mit Podio geklärt werden können.
Zum Gastautor Fritz Feger
Fritz ist promovierter Agrarökonom (Uni Göttingen) und gewesener Gast-Professor an der HfWU Nürtingen. Er ist Gesellschafter einer GmbH (Gutes von hier) einer Biogas-GmbH & Co. KG (Vollgas Bioenergie), einer landwirtschaftlichen GbR (Ceres) und Betriebsberatung Podio. Mit der Gutes von hier GmbH bietet er unter dem Label reg.io Webprogrammierung an. In seinen Unternehmen arbeitet Fritz Feger fast ausschließlich mit Podio. Hier wird Podio hauptsächlich für das Projektmanagement verwendet, aber auch für ERP, CRM und Produktion.
Kontaktdaten:
Mail: ff@fritzfeger.com
Web: www.fritzfeger.com
Twitter: @DrFritzFeger
Wir danken Fritz für diesen interessanten Gastbeitrag zum Thema Landwirtschaft 4.0 mit Podio.
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